Der Plaußiger Turnverein Vater Jahn wurde am 17. September 1899 von den Herren Hennig, Moritz und Turnhallenweihe 06. Juli 1919Holzweißig gegründet. Er trat am 1. April 1900 dem Gau bei.

Zur Gründung zählte der Verein 30 Mitglieder, er besaß anfangs weder Platz noch Halle. Im Sommer wurde im Garten geturnt, im Winter im Gasthofssaal. Der Bau der Turnhalle erfolgte Jahre später, sie wurde am 06.Juli 1919 mit großem Zeremoniell eingeweiht. Die Sportstätte wurde zum Begegnungsort für das ganze Dorf.

Der Turnverein hatte von nun an starken Einfluss auf das kulturelle Leben
in Plaußig. Am 28. Juni 1924 wurde das 25-jährige Jubiläum des Turnvereins mit einem Ball im Gasthof Plaußig gefeiert. Riegie EintrachtDamaliger Vereinsvorsitzender war Otto Dähnert, Turnwart war Max Richter.

Der Verein zählte zu dieser Zeit 130 Mitglieder, darunter waren 85 Turner, 7 Turnerinnen und 38 Kinder. Die Betreuung der Kinder und Jugendlichen im Verein war vorbildlich. Über Jahrzehnte hat Turnwart Kurt Lange unter anderem auch diese Funktion mit Hingabe erfüllt. Er war wie kein anderer der Turnbewegung verbunden und hat sein Wissen und Können mehreren Generationen vermittelt. Die große Gemeinschaft der Plaußiger Turner war u.a. auch sein Verdienst.

Innerhalb des Vereins und mit den Vereinen umliegender Ortschaften wurden regelmäßig Meisterschaften durchgeführt, das waren z.B. Wettkämpfe im Turnen und in leichtathletischen Disziplinen. Dabei wurden beachtliche Leistungen erzielt.

Einen hohen Stellenwert im Vereinsleben besaßen die alljährlichen Sportfeste in Plaußig. Für die Durchführung gab es
genaue Festlegungen. Morgens um 6.00 Uhr erfolgte der Weckruf durch die Hupenkapelle.

Der Gasthof Plaußig war der Stellplatz des um 13.00 Uhr beginnenden Umzuges. Nachmittags war Schauturnen angesagt und abends fand man sich zum Sportlerball im Gasthof Plaußig ein.

Programm des FestumzugsDer Bau des Sportplatzes erfolgte 1931. Dies war der Zeitpunkt für den Beginn des Handballes in Plaußig der Sportart, in welcher Jahre später großeErfolge erzielt wurden.

 

Auch nach Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde der Sportbetrieb im Ort aufrechterhalten und nach Kriegsende mit viel Enthusiasmus weitergeführt.

Die Aschbahn wurde in den 50er Jahren angelegt. Trägerbetrieb der damaligen BSG Traktor Plaußig war das VEG Plaußig. Die BSG schloss sich in den 50er Jahren der Sportvereinigung Traktor Sachsen an. Es gab mehrere Sektionen, dies waren u.a. Turnen, Kegeln, Leichtathletik und vor allem Handball.

Der Handball nahm in der 50er Jahren enormen Aufschwung. In Plaußig wurde Großfeldhandball gespielt. Frauenmannschaften gab es Ende der 40er/Anfang der 50er Jahre, später war nur noch die weibliche A-Jugend vertreten. Aus den umliegenden Orten, besonders aus Portitz, Thekla und Taucha schlossen sich Sportler der BSG Traktor Plaußig an. In dieser Zeit galt Plaußig als Hochburg des Handballs.


Die BSG hatte in all den Jahren zahlreiche ehrenamtliche Übungsleiter, zumeist aktive Handballer, welche sich vor allem auch der Jugendarbeit widmeten. Stellvertretend für alle sei Arthur Freigang genannt, der sich auch noch nach seiner aktiven Laufbahn unermüdlich als Übungsleiter, Betreuer und Platzwart in der BSG betätigte.

Der Handballnachwuchs rekrutierte sich hauptsächlich aus Plaußig und Portitz und wurde besonders in der 62. Oberschule gefördert.


InFestumzug Eigeninitiative der Sportler wurde das Mehrzweckgebäude am Sportplatz errichtet. In den 60er Jahren hatte die BSG ca. 170 Mitglieder. Die Herrenmannschaft stand 1964 in der Bezirksklasse im Entscheidungsspiel zum Aufstieg in die 2. DDR-Liga gegen die DHfK Leipzig.

Großfeldhandball wurde bis 1967 gespielt. Anfang der 80er Jahre schloss sich die Sektion Handball Chemie Thekla an.

Weitergeführt wurde der Sportbetrieb durch eine Frauengymnastikgruppe. Im Jahre 1990 wurde die BSG Traktor Plaußig durch Anmeldung im Vereinsregister beim Amtsgericht Leipzig in Plaußiger Sportverein 1899 e.V. umbenannt und ist Mitglied im Landessportbund Sachsen und im Stadtsportbund Leipzig.

Mittlerweile

Mannschaftswettkampf 1928

gibt es neben der Gymnastikgruppe noch die Sektion Fußball, die sich besonders dem Fußballnachwuchs widmet.


Ellen Leipold, 2008-05-06